Studienreise mit dem Bike durch Bulgarien2025-04-03T09:58:43+02:00

Reisebericht Bikereise durch Osteuropa

Wie immer bin ich vor einer Reise sehr gespannt, was mich alles erwartet. Und vor Bulgarien noch mehr, da ich über das Land sehr wenig weiss. Also höchste Zeit dies zu ändern. Gleich vorneweg, ich wurde so richtig positiv überrascht. Was für ein spannendes und abwechslungsreiches Land! Und so viel unberührte Natur! Was für ein Genuss und Privileg diese atemberaubende Landschaft mit dem Bike entdecken zu dürfen.

Wir biken durch wunderbare bulgarische Gebirgslandschaft

1. Tag: Ankunft in Sofia

Am Morgen fliege ich mit der Gruppe voller Vorfreude mit Bulgaria Air direkt nach Sofia, der Hauptstadt von Bulgarien. Wir werden von unserem charmanten bulgarischen Reiseleiter Kiril Levterov begrüsst. Da in Bulgarien gerade eine Hitzewelle herrscht, sind wir froh, dass wir uns im Hotel frisch machen können bevor wir die Stadtführung unter die Füsse nehmen. Die Hauptstadt hat nicht nur viel Kulturelles zu bieten, sondern die Innenstadt gleicht einem Freilichtmuseum. Die Geschichte reicht bis zu den Römer und noch weiter zurück. Geschickt sind die römischen Ruinen in das heutige Stadtbild eingepflegt. Imposante Kirchen, grosszügig angelegte Plätze und da und dort noch ein Überbleibsel von der Kommunistischen Zeit, alles auf engstem Raum zu finden. Von den Besichtigungen geht es direkt in ein traditionelles bulgarisches Restaurant. Was uns da alles an Leckerem aufgetischt wird. Die Küche hat viel türkischen und griechischen Einfluss. Verhungern werden wir nicht!

Bulgarien Bikereise

Bulgarien Bikereise

2. Tag: UNESCO Kulturerbe Rila-Kloster

Bereits heute geht es mit dem Bus zum ersten grossen Highlight der Reise, das Rila-Koster. Mit viel Liebe wurde das Kloster renoviert, das von dichten Nadelwäldern umgeben und zwischen imposanten Bergen eingebettet ist. Wir besichtigen unter anderem die alten Wandbilder und Ikonen, die zum Teil bis zu 1200 Jahre alt sind. In der Nähe des Klosters essen wir ein leichtes feines Mittagessen, bevor wir uns auf unsere Bikes schwingen und unsere Bike Tour somit offiziell startet. Wir sausen das gleiche Tal hinunter, das wir mit dem Bus hochgefahren sind. Den zweiten Teil der Strecke radeln wir auf Schotterstrassen und haben fantastische Blicke auf die höchsten Berge Bulgariens. Wir erreichen mit dem Bike Bankso, dass von drei Gebirgszügen umrahmt ist und im Winter Schneebegeisterte beherbergt. Unser Hotel verfügt über einen wunderschönen Innenhof, in dem wir wieder mit unterschiedlichen schmackhaften Speisen verwöhnt werden. Später lauschen wir der folkloristischen Musik. Ein Tänzchen gefällig?

Rila ist das bedeutendste Kloster des Landes

3. Tag: Das Pirin-Gebirge

Der Bus bringt uns zum heutigen Ausgangspunkt unserer Bike-Etappe im Pirin-Gebirge. Das Gebirge ist für seine Höhlen und einmaligen Felsformationen bekannt. Hier jagt ein Fotosujet das andere! Wir pedalen durch einen Teil des Nationalparks, der auf der UNESCO-Welterbe Liste steht. Durch schattige Wälder und auf abenteuerlichen Schotterstrassen erkundigen wir diese einmalige Landschaft. In einem kleinen verschlafenen Dorf machen wir Mittagsrast. Unser Reisleiter hat einen unglaublichen Wissensschatz über seine Heimat, die er gern mit uns teilt. Später wird die Landschaft offener und wir haben Zeit die wild-romantische Gebirgswelt zu geniessen. Hier wird auch noch Tabak angebaut und von Hand verarbeitet. Was für ein toller Biketag! Wieder übernachten wir im altehrwürdigen Hotel.

4. Tag: Dem Stausee entlang

Auch heute bringt uns der Bus hinauf zu unserem Ausgangspunkt. Der grösste Teil der Gruppe nimmt von hier aus die heute Bike Etappe unter den Sattel. Wir anderen fahren mit dem Bus ins nächste Hotel. Sind wir am Anfang noch in dichten Wäldern in den Bergen unterwegs, wird es zunehmend flacher und landwirtschaftlicher, bevor wir wieder in den nächsten Gebirgszug eintauchen, wo unser Hotel liegt. Auch wir schwingen uns nun in den Bikesattel und radeln der Gruppe entgegen. Wir sind vor allem an einem sehr langgezogenen Stausee unterwegs. Viele Bulgarien verbringen den Sommer an diesem lauschigen Ort. Deshalb reiht sich eine Datscha, Hütte oder Wohnwangen aneinander. Immer wieder von Wäldern die oft bis zum Stausee reichen unterbrochen. Wie schon an den anderen Tagen, gibt es überall Brunnen mit herrlich frischem gut schmeckendem Quellwasser. In dieser Hitze ein Segen. Natürlich darf ein Sprung ins kühle Nass des Sees nicht fehlen.

Der Stausee wird von grosszügigen Waldflächen umgeben

5. Tag: In der wunderbaren Natur

Das Motto heute lautet: Natur pur! Wir sind weit ab der Zivilisation unterwegs. Lichte Wälder, üppige Wildblumen- und Magerwiesen wechseln sich ab. Und die griechische Grenze ist auch nicht weit. Der Duft der Wälder, die Ruhe inmitten dieser Naturpracht, einfach herrlich. Die Bikestrecken sind abwechslungsreich und man ist im steten auf und ab. Auf dem höchsten Punkt erwartet uns eine fantastische Aussicht über die umliegenden Berge. Nach einem kleinen Picknick geht es abwärts und wir fahren in die Yagodina-Schlucht, die immer enger und spektakulärer wird. Bei der Yagodina-Höhle gibt es einen wohlverdienten Lunch und eine Führung durch die Höhlenwelt. Wir übernachten in einem einfachen Guesthouse aber mit sensationellem Ausblick auf die Berge. Und das Essen ist schlicht der Hammer.

Gemütliches Frühstück mit den ersten Sonnenstrahlen

6. Tag: Im Rhodopi-Gebirge unterwegs

Die Bikestrecken sind heute etwas anspruchsvoller aber die Natur steht dem gestrigen Tag in nichts nach. Gleich vom Hotel aus radeln wir durch ein wild-romantisches Tal bevor wir uns in der Schönheit der Bergwelt verlieren. Und noch eine Notiz am Rande: Der Honig aus dem Rhodopi-Gebirge ist sehr begehrt. Kein Wunder bei der Fülle von Blumen. Diese locken auch unzählige Schmetterlingsarten an, die wie in einem choreographierten Tanz über die Blüten flattern. Am Schluss der Etappe will uns die Natur nochmals so richtig verwöhnen und wir cruisen durch ein Tobel mit einem wilden Fluss. Die Wände rücken immer näher und mit jeder Kurve wird das Tal sensationeller. Was für ein herrlich aufregender Bike Tag. Und wir haben das Vergnügen nochmals in dem familiären Guesthouse übernachten zu dürfen.

Unsere Bikegruppe offroad unterwegs

7. Tag: Abwärts über Stock und Stein

Nach ganz hin und weg vom gestrigen Tag sind wir mit dem Bus zum Ski Ort Pamporovo unterwegs. Hier trennt sich die Gruppe abermals. Die einen biken über Stock und Stein zum Pass und wir fahren mit dem Bus durch die herrliche Bergwelt. Wir bereiten für die Biker einen kleinen Snack vor bevor wir alle auf einen kleinen Pass pedalen. Dann geht es nur noch in eine Richtung: runter. Wir flitzen und kurven die Berghänge hinunter in eine Schlucht hinein Richtung Plovdiv. Durch die Bäume erhaschen wir in kurzen Augenblicken in weiter Ferne den Talkesseln in dem Plovdiv eingebettet ist. Das letzte Stück legen wir im Bus zurück und es ist heiss, sehr heiss. Fast auf Meereshöhe und in dem Kessel staut sich die Hitze und wir messen 41 Grad. Kurzerhand machen wir die Stadtführung heute am späten Abend statt morgen früh. Ich bin sofort begeistert von der Stadt. Sie hat viel Charme mit ihren alten guterhaltenen Gebäuden und römischen Ruinen. Es ist mächtig was los auf den Strassen und Gassen und die Energie zieht uns mit und so landen wir in einer Bar, in der wir uns einen Schlummerdrunk genehmigen.

Blumenpracht bei Pamporovo

8. Tag: Nessebar und Varna

Auf unserer Fahrt zum Schwarzen Meer bleibt eines in Erinnerung. Die Hitze. Die Landwirtschaftsflächen flirren und wir schwitzen. Ein wenig Abkühlung gibt es am Meer mit einer schwachen Brise. Wir schlängen uns durch die engen Gassen von Nessebar, eine weitere Stadt mit sehr langer historischer Vergangenheit. Die alten Gebäude sind so gut erhalten, dass man sich in einem Freilichtmuseum wähnt. Nicht umsonst ist sie UNSECO Weltkulturerbe. Gerne machen wir in dieser schmucken Stadt rast und essen was Kleines und Leichtes. Danach geht es ab nach Varna, die schönste Stadt am Schwarzen Meer und die Badedestination schlecht hin. Nach diesem heissen Tag gibt es nur eines; rein in den Bikini, Badetuch schnappen und ab ins Meer…, dass nicht ganz so kühl ist wie erwartet. Die Promenade am Meer lädt zum Schlendern und kühlem Bier trinken ein. Wir finden ein cooles Restaurant fürs Abendessen.

Flanieren durch die engen Gassen von Nessebar

9. Tag: Letzte Bike-Etappe

Heute wollen wir es nochmals wissen, früh morgens, um der Hitze zu entgehen, machen wir uns auf, um unsere letzte Biketour in Angriff zu nehmen. Wir radeln gemächlich durch Felder und Wälder dem Meer entgegen. Der Weg wird immer sandiger, da muss doch jetzt bald das Meer kommen, oder doch nicht? Ich muss mich noch etwas gedulden und dann plötzlich ist es da, das Meer mit seinem weissen Bilderbuch Sandstrand. Was für ein nettes Plätzchen, hier würde ich gerne länger bleiben. Das Denken sich auch viele Bulgarien und machen hier mit ihren Campern und Zelten Urlaub. Auch wir hüpfen ins Wasser und lassen uns treiben. Wieder auf dem Bike pedalen wir zu einem Aussichtpunkt mit einer herrlichen Sicht über Varna. Unser abenteuerliche Bikereise findet hier sein Ende!

Den Abschlussabend geniessen wir in einem etwas anderen Restaurant am Meer und lassen uns von der bulgarischen Küche nochmals so richtig verzaubern. Apropos: Bulgarien hat auch sehr gute Weine!

Strandvergnügen in Varna nach der Bikereise

10. Tag: Heimreise

Alles gut hat leider mal ein Ende. Ich werde die liebenswürdigen Menschen, ihre Küche und die fantastische Natur vermissen. Was für eine Hammer Bikereise. Mit Edelweiss Air fliegen wir direkt von der Hitze in den Regen.

Reisebericht-Autorin: Nicole Jungwirth

Infos zum Reisebericht

Geschrieben von: Nicole Jungwirth

Reisejahr: 2024

Infos zur Reise

Bildbeschreibung

Bulgarien – Von Sofia ans Schwarze Meer