Mit dem E-Bike von der Toskana nach Rom2023-09-14T11:12:02+02:00
  • Grüne Landschaften

Mit dem E-Bike von der Toskana nach Rom

Radreise durch die Toskana

Viele Wege führen nach Rom – doch diese Route mit dem Bike oder E-Bike ist wohl eine der schönsten. Es erwartet uns eine kulturell wie auch landschaftlich faszinierende Reise durch die Toskana bis nach Rom.

Vorfreude auf das Bike Adventure

Die Vorfreude war riesig, die Unsicherheit wegen Corona gross, dafür sind wir nun umso glücklicher, dass wir in Massa Maritima am Start unserer E-Bike-Tour nach Rom sind.

Nach dem Einchecken machen wir schon bald eine kurze Einrolltour durch die reizvolle Landschaft der Toskana. Die Hügel sind gespickt mit Olivenhainen, Reben und Pinienbäumen. In der schönen Altstadt werden wir mit dem ersten – von vielen – feinen Abendessen verwöhnt.

Durch die Wälder von Massa Maritima

Das Corona-Schutzkonzept beim Frühstück reisst einigen Hotelgästen schon den letzten Nerv aus, aber wir sind freudig entspannt hinsichtlich unserer Tour. Schon auf den ersten Kilometern kommt ein erstes Highlight; auf einer schönen, wenig befahrenen Asphaltstrasse fahren wir durch einen Dschungel ähnlichen Wald an den Fuss des Hügels von Massa Maritima. Dort geht es dann in einem ständigen Auf und Ab mal auf steinigen, mal auf schlammigen und mal auf schönen Pfaden durch die Wälder von Massa Maritima. Ein erstes Bike Abenteuer. Genussvoll dann die Fahrt durch Alleen und über Hügel mit wunderbarer Aussicht. Die Oliven und Reben begleiten uns auf dieser Strecke.

Das späte Pick-Nick haben wir uns verdient und wir geniessen die italienischen Leckereien. Bis nach Scansano wechselt das Terrain nochmals von Trail über Karrenwege und wir geniessen die herrliche Landschaft. Beim Apéro lassen wir diesen super Tag Revue passieren. Für den Pool ist es leider zu kalt, dafür lassen wir uns beim Essen verwöhnen.

Zypressen Allee
Zypressen Allee

Nasse Überraschung

Den zweiten Tag starten wir mit einer rasanten Abfahrt – herrlich. Aber was runter geht, geht auch wieder hoch. Michael Flury unser Guide führt uns auch heute zielsicher über all die kleinen und grösseren Wege.

Ein Fluss der sich sonst als locker durchfahrbare Furt zeigt, entpuppt sich zum breiten und tiefen Gewässer. Tja, da heisst es verschiedene Varianten prüfen und dann geht’s los: jeweils zu zweit tragen wir unsere E-Bikes durch den Fluss. Ausser nassen Schuhen und einer Menge Fotos gibt es keine nennenswerten Zwischenfälle.

Ruhn oder ein Bad in den heissen Thermalquelle

Auf dem wunderschönen Dorfplatz in Saturnia stärken wir uns mit dem nächsten Pick-Nick. Nach dem Essen sollst du ruhn oder ein Bad in den heissen Thermalquelle tun. Wir entscheiden uns für Letzteres und entspannen unsere Bikerbeine kurz in der Naturtherme.

Wie aus dem Nichts durchfahren wir später die Hohlwege der Etrusker. Tief in den Tuffsteinfels eingeschnitten und gerade breit genug für die Ochsenkarren – einfach Spitzenklasse. Der letzte Singletrail verschont uns bei Regen nicht vor Schlamm und Dreck, aber die Fahrt hoch nach Pitigliano lässt die Strapazen hinter uns und verschlägt uns den Atem. Kaum zu beschreiben, man muss es selber gesehen haben. Mitten in der Altstadt haben wir unser Quartier und es lohnt sich, nachts die Ecken mit der Kamera zu entdecken.

Hochburgen
Hochburgen

In der Region Tuscania

Heute kommen wir zwar in die Ebenen des Latium und man fragt sich, wo wir hier die 1000 Höhenmeter machen werden, wenn doch alles flach ist. Die Krux liegt in der Tiefe der Schluchten, wo die Strasse einfach nach unten und dann wieder nach oben führt.

Die Abfahrt durch den Wald des “Räuber Hotzenplotz” wie wir ihn auf unserer Tour nennen, ist ein echtes Highlight. Fotofans finden hier unendlich viele Sujets und es erinnert mich an einen Zauberwald. Wirklich einmalig schön. Kurz vor Tuscania fahren wir durch eine Landschaft gespickt mit riesigen Windrädern, auch das auf seine Art sehr eindrucksvoll. Die Altstadt von Tuscania lockt mit unzähligen Kirchen und wir beschliessen den Abend mit einem exquisiten Nachtessen. So lässt sich leben!

Kühe und Platten

Heute sind wir auf den Spuren der Kühe und Schafe unterwegs. Nachdem wir die schweren E-Mountainbikes schon ein paarmal über geschlossene Gatter geschultert haben, steht eine grosse Herde Kühe mit Kälbern genau auf unserem Weg und starrt uns neugierig an. Wir gehen den sicheren Weg und fahren mit gebührendem Abstand übers Feld um die Herde rum. Es dauert keine zwei Minuten und es ertönt der Ruf “Platten”!

Zu unserem Leidwesen sind schlussendlich mehrere Pneus betroffen und Michi beweist sein Können als super Mechaniker. Glück denen mit der Tubeless Ausführung.

In La Torretta geniessen wir Pasta in der kleinen Dorfbeiz und die einen laden ihre Akkus nach. Die Fahrt auf dem stilgelegten Eisenbahn-Trassee ist eindrücklich und macht Spass. Nach der Fahrt durch grosse Haselnuss-Plantagen, werden wir mit einer grandiosen Abfahrt durch den Laubwald belohnt. Einzig getrübt durch den Ruf “Stacheldraht” – und schon steckt dieser im Rad des nächsten Fahrers.

Schlauchwechseln auf dem Weg nach Rom
Schlauchwechseln auf dem Weg nach Rom

Mit dem Fahrrad bis vors Kolosseum von Rom

Leider brechen wir heute schon zur letzten Etappe auf. Wir befinden uns in einem Gebiet mit Vulkankrater. Die einen Krater sind Seen, andere sind trocken und werden landwirtschaftlich genutzt. Eine reizvolle Landschaft und wir hangeln uns von einem Kraterrand zum nächsten. Nach dem Mittagessen wird es langsam städtischer und Rom rückt immer näher. Auf einem gut ausgebauten Radweg entlang dem Fluss Tiber fahren wir schlussendlich direkt vors Kolosseum – was für ein Erlebnis zum Abschluss der Bikestrecke.

Unsere lokale Reiseleiterin zeigt uns auf einem Stadtbummel am nächsten Tag viele geschichtsträchtige Ort und ihr Fundus an Geschichten und Fakten ist unglaublich gross. Fast zu kurz ist die Zeit in dieser spannenden Stadt. Sogar die Entstehung einer Filmsequenz des neusten «Mission Impossible» Films mit Tom Cruise konnten wir aus nächster Nähe miterleben.

Anmutige Städte
Anmutige Städte

Bis bald in Bella Italia

Der Zug bringt uns zurück nach Massa Marittima wo wir uns nochmals kulinarisch verwöhnen und die abwechslungsreiche Tour in Gedanken und vielen Geschichten nochmals durchgehen lassen.

Ich freue mich, diese Tour nächstens mit dir als Gast zu erleben

Reisebericht: Reiseleiterin Simone Scholl

Infos zum Reisebericht

Geschrieben von: Simone Scholl

Fotograf: Men Clalüna

Infos zur Reise

Bildbeschreibung

Bikeferien in der Toskana

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